Von 29. Juni bis 1. Juli 2023 in Hallein bei Salzburg:

Österreichische Konsumdialoge: Textilien

Eine Initiative der gemeinnützigen Bundesstiftung COMÚN, für alle Interessierten kostenfrei zugänglich.

Im Juni 2023 haben die „Österreichischen Konsumdialoge“ zum zweiten Mal stattgefunden. Als Mitveranstalter konnten wir die im Jahr 1927 gegründete und weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Modeschule Hallein gewinnen, die Stadt Hallein fungiert als offizieller Kooperationspartner.

Für die programmatische Gestaltung und inhaltliche Leitung war die Autorin und Nachhaltigkeits-Expertin Nunu Kaller verantwortlich. Im Rahmen von drei Tagen sind unterschiedliche Akteur*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Landwirtschaft, Zivilgesellschaft sowie Entscheidungsträger*innen aus Verwaltung und Politik zusammengekommen und haben sich in intensiven Austausch und offenen Dialog untereinander sowie mit Konsument*innen und Bürger*innen begeben. 

Das Ziel war eine tiefgreifende und umfassende Reflexion der Herkunft, Entstehungsgeschichte und Zukunft unserer Kleidung und der hierfür genutzten Rohstoffe und Ressourcen, sowie der sozialen und ökologischen Auswirkungen ihrer Erzeugung und Verteilung hier und auf der ganzen Welt.

Wissen wurde dabei barrierefrei zur Verfügung gestellt und Begegnung auf Augenhöhe ermöglicht. Ebenso wurde durch praxisbezogene Aktivitäten gleichermaßen zur (Wieder)Erlernung von Kulturtechniken, zur Auseinandersetzung mit nationalen Designer*innen und Produzent*innen sowie zum Tausch von Kleidern und damit zur Wiederverwendung von Textilien angeregt.

Hier gibts den 4-teiligen Podcast zu den Konsumdialogen Textilien zum Nachhören!
Hosted by Beatrice Frasl
Das Programm

09:00 Uhr: Offizielle Eröffnung der Konsumdialoge und Führung

  • Martina Berthold, Landeshauptmann-Stellvertreterin von Salzburg a.D.
  • Alexander Stangassinger, Bürgermeister von Hallein
  • Veronika Bohrn Mena, Vorsitzende Stiftung COMÚN
  • Andrea Luckart, Leiterin Modeschule Hallein
  • Nunu Kaller, Kuratorin Konsumdialoge Textilien

10:00 bis 12:00 Uhr: Podiumsdiskussion „Gibt es einen Weg, weg von Fast Fashion?

Fast Fashion zerstört unseren Planeten, ist der zweitgrößte Umweltverschmutzer der Welt. Es muss eine andere Modewelt möglich sein, und es gibt viele Wege, die sich gerade ebnen. Doch welcher Weg verspricht das größte Potential? Worauf muss unbedingt geachtet werden? 

  • Andreas Tschulik, Bundesministerium für Klimaschutz
  • Janna Meta Binder, Xiling
  • Astrid Lamprechter, Lieber Wieder
  • Manuel Friedl, Textilzeitung

    Moderation: Beatrice Frasl

10:00 bis 12:00 Uhr: Workshop: “Knopf & Co”

12:00 bis 14:00 Uhr: Podiumsdiskussion „Regionale Produktion – Liebhaberei oder Markpotential?

Österreichs Textilindustrie ist in den vergangenen Jahrzehnten schmerzhaft geschrumpft – vor allem Globalisierung und daraus entstehende Fast Fashion Konzepte haben viele Unternehmen nicht mehr konkurrenzfähig arbeiten lassen können. Die Pandemie hat gezeigt: Die Lieferketten sind schnell brüchig, daher braucht es wieder einen größeren Fokus auf Regionalität. Doch: Ist das machbar? Und ist regional gleich nachhaltig? 

  • Gexi Tostmann, Tostmann Trachten
  • Cornelia Lindner, Consches
  • Veronika Pfeiffer, Herka
  • Gabriele Brandhuber, Textilportal

    Moderation: Nunu Kaller

13:00 bis 15:00 Uhr: Workshop: “Visible Mending”

14:00 bis 16:00 Uhr: Podiumsdiskussion „Second Hand als Zukunftsmarkt

Die extremen Produktionsmengen der konventionellen Fast Fashion Industrie haben zu einem massiven Anstieg der Menge an gesammelter Altkleidung geführt. Auf EU-Ebene liegt der Fokus dank Green Deal auf höherer Zirkularität. Das gibt Second Hand und Altkleidung ein hohes Potential – doch wie kann dieses Potential wirtschaftlich genutzt werden? Welche Systeme braucht es noch? 

  • Oliver Türkoglu, Caritas Österreich
  • Marie Steindl, Volkshilfe Österreich
  • Anna Pollack, anna*pollack design (upcycling)
  • Irene Schanda, ReUse Austria

    Moderation: Anne Feldkamp, derStandard

16:00 bis 18:00 Uhr: Podiumsdiskussion „Neue Wege in der Mode: Leihen, DIY, Slow Fashion & Co

Immer schon galt: Der Kreativität in der Mode sind keine Grenzen gesetzt – und immer mehr findige UnternehmerInnen kombinieren Kreativität mit Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Klar ist: Wir müssen unseren Textilkonsum anders denken und leben als in den vergangenen 20 Jahren. Doch worauf gilt es zu achten? Wir stellen spannende unterschiedliche Konzepte vor und besprechen,  wo aus Sicht der UnternehmerInnen die Reise hingeht. 

  • Alexandra Demidova, Capsule Rent
  • Maria Fielhauer-Fürnkranz, Wiener Konfektion
  • Michael Sellinger, Modeschule Hallein
  • Nadine Schratzberger, Montreet
  • Florian Lang, Babäm SOS-Kinderdorf

    Moderation: Nunu Kaller

18:30 Uhr: Abendveranstaltung “Wo unsere Altkleidung wirklich landet
Ort: Stadtkino, Filmvorführung „The True Cost“ und anschließende Diskussion

  • Beatriz O’Brien, Fashion Revolution Chile
  • Veronika Bohrn Mena, Stiftung COMÚN

    Moderation: Linda Osusky, freie Journalistin

09:00 Uhr: „Die EU-Textilstrategie und weitere wegweisende EU policies für den Textilsektor

  • Sophie Kratz, Umweltdachverband

10:00 bis 12:00 Uhr: Podiumsdiskussion „Grenzen der Nachhaltigkeit und ihre Überwindung

Nachhaltigkeit im Textilbereich ist angesagt. Doch welche Grenzen sind nur schwer zu überwinden? Ab wann wird eine Produktion unnachhaltig? Wo sind Stoffe wie Polyester  nicht ersetzbar, wie sieht es mit der Finanzierung aus und wie kann es eben doch funktionieren? UnternehmerInnen berichten, welche Stolpersteine sie am Weg zu mehr Nachhaltigkeit erst aus dem Weg räumen mussten. 

  • Christine Chlench, Chlench Fashion
  • Sophie Pollak, WeBandits
  • Mona Heiß, Under the Hours
  • Christine Scholten, Nachbarinnen

    Moderation: Johanna Hirzberger, Ö1

10:00 bis 12:00 Uhr: Workshop “Zero Waste Taschen selbst genäht”

11:30 bis 12:30 Uhr: Pressekonferenz & Verleihung “VIVIENNE – Österreichischer Preis für ökologische Textilien”

  • Leonore Gewessler, Klimaministerin
  • Veronika Bohrn Mena, Stiftung COMÚN

12:30 bis 14:30 Uhr: Podiumsdiskussion „Recycling und Zero-Waste als Lösung?

  • Andreas Bartl, Technische Universität Wien
  • Matthias Neitsch, ReUse Austria
  • Nadja Brunnauer, HTL Hallein
  • Stefanie Kroth, zero waste Designerin
  • Jo-Ann Innerlohninger, Lenzing

    Moderation: Johanna Hirzberger, Ö1

14:00 bis 16:00 Uhr: Workshop: “Haarschmuck”

14:30 bis 16:30 Uhr: Podiumsdiskussion Heimische Wolle als Zukunftsstoff?

  • Sabine Wagenhofer, Sawa Eco-Fashion
  • Madeleine Petrovic, Tierschutz Austria
  • Erna Etlinger, Bundesministerium für Klimaschutz
  • Roland Taferner, Bundesverband der Schafbauern
  • Florian Alber, Wollwerkstatt

    Moderation: Mathias Petry, Salzburger Verlagshaus

18:30 bis 20:00 Uhr: Podiumsdiskussion „Ausbeutung in der europäischen Textilindustrie“

  • Laura Stefanut, Investigativ-Journalistin, Rumänien
  • MEP Thomas Waitz
  • Veronika Bohrn Mena, Stiftung COMÚN

    Moderation: Chris Cummins, FM4

10:00 bis 12:00 Uhr: Podiumsdiskussion „Faire Produktion im Ausland?

Alle reden von den fürchterlichen Zuständen in der internationalen Textilproduktion – doch es geht auch anders. Worauf heimische ProduzentInnen achten, wenn sie internationale Lieferketten haben, und was die großen Herausforderungen sind. 

  • Lena Schilling, Klimaaktivistin
  • Sascha Hümbeli, Torland
  • Otto Leodolter, Löffler
  • Valentina Osoinig, Jones Fashion

    Moderation: Veronika Bohrn Mena, Stiftung COMÚN

10:00 bis 12:00 Uhr: Workshop: “Zero Waste Taschen”

12:00 bis 14:00 Uhr: PodiumsdiskussionInternationale Produktion: Wo unsere Kleidung herkommt

  • Sophan Chan, Rehab Craft, Kambodscha
  • Sissi Vogler, Refished
  • Henriette Gupfinger, FH Wiener Neustadt
  • Eva Seiwald, EZA Fairer Handel

    Moderation: Paul Blaha, Ö1

13:00 bis 15:00 Uhr: Workshop: “Skin mit Bio-Zutaten”

14:00 bis 16:00 Uhr: Podiumsdiskussion Die Glaubwürdigkeit von Gütesiegeln

Gütesiegel und Gütezeichen gelten als Orientierungshilfe im Dschungel der Textilproduktion – doch erstens gibt es bereits so viele, dass es für die Gütezeichen selbst schon wieder Orientierung braucht, und zweitens sind die Intentionen hinter Gütezeichen oft höchst unterschiedlich. Was fehlt, ist eine strengere Regulierung. Wir besprechen mit VertreterInnen von Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft, wie die Zukunft der Gütezeichen aussehen könnte, und wie ernstzunehmende Gütesiegel zu höherem Impact kommen können. 

  • Hartwig Kirner, Fairtrade Österreich
  • Lisa Muhr, FH Wiener Neustadt, Campus Wieselburg
  • Stefan Göweil, Arbeiterkammer Salzburg
  • Nunu Kaller, Autorin
  • Helmuth Perz, Bundesministerium für Konsumentenschutz

    Moderation: Veronika Bohrn Mena, Stiftung COMÚN