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Wie geht’s dem Ökosystem Wald im Klimawandel? Wem gehört der Wald, wer lebt darin und wer darf ihn nutzen? Sind Heizen und Bauen mit Holz nachhaltig? Wie transparent sind globale Lieferketten und wie ökologisch die Holzgewinnung? Und wie wird sich der Umgang in den nächsten Jahren ändern (müssen)? Das sind nur einige der vielen Fragen, denen sich die „Österreichischen Konsumdialoge: Wald & Holz“ der Stiftung COMÚN widmen.

Zwischen 11. März und 26. April 2024 finden dazu eine Vielzahl von Aktivitäten statt, darunter Vorträge, Diskussionen und Workshops, aber auch gemeinsame Walderkundungen oder Betriebsbesuche. Von Kindergartenkindern bis zu Senior*innen sind alle Menschen herzlich eingeladen bei den vielen kostenfreien Angeboten mitzumachen, die in Graz, Leoben und Bruck an der Mur stattfinden werden.

Fotodokumentation der Konsumdialoge: Wald & Holz 2024

Am 24. Januar 2024 stellte COMÚN-Vorstand Sebastian Bohrn Mena gemeinsam mit der steirischen Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer in Graz das Programm der „Österreichischen Konsumdialoge: Wald & Holz“ vor. Hier kann man die gesamte Pressemeldung abrufen, nachfolgend zwei O-Töne:

„Die Steiermark ist als Waldland Nummer Eins der logische Austragungsort der Konsumdialoge. Wir sind stolz auf unsere nachhaltige Waldbewirtschaftung und möchten in Zukunft noch stärker auf den nachwachsenden Rohstoff der Zukunft Holz setzen. Damit fördern wir nicht nur eine nachhaltige Entwicklung, sondern schaffen auch Wertschöpfung in den Regionen. 40.000 Forstwirtinnen und Forstwirte sind in unseren steirischen Wäldern aktiv und liefern die Basis für eine Wirtschaftsleistung entlang der Wirtschöpfungskette Holz von rund 12 Mrd. Euro allein in der Steiermark. Die Konsumdialoge bieten ein spannendes und abwechslungsreiches Programm zu allen Facetten des Wertstoffs Holz“, sagt Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer.

„Der Wald geht uns alle an und gerade in Zeiten von Klimawandel & Artensterben müssen wir alle gemeinsam darüber reden, was sich im Umgang mit diesem riesigen Ökosystem ändern wird und ändern wird muss. Die „Konsumdialoge“ sollen einerseits grundlegendes Wissen über den Wald und den Rohstoff Holz vermitteln, beginnend schon in den Kindergärten. Gleichzeitig soll aber auch das gesellschaftliche Bewusstsein über unsere individuellen, wie kollektiven Handlungsmöglichkeiten geschärft werden. Holz hat ein enormes Potenzial, seine Nutzung muss aber unter klaren Bedingungen stattfinden. Ich freue mich sehr, dass wir jetzt die Gelegenheit haben die Möglichkeiten und Herausforderungen im Rahmen der „Konsumdialoge“ breit in der Steiermark zu diskutieren. In diesem Sinne möchte ich allen Mitwirkenden, Unterstützenden & Partnern danken, allen voran Landesrätin Simone Schmiedtbauer“ so Sebastian Bohrn Mena, Organisator & Vorstand der Stiftung COMÚN.

Mit einem Festakt im Rathaus von Leoben, einer Baumpflanzaktion und einem Werksbesuch bei Mayr Melnhof Holz wurden die 4. Österreichischen Konsumdialoge von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Landesrätin Simone Schmiedtbauer feierlich eröffnet. Die „Konsumdialoge“ widmen sich den Themen Wald & Holz, ein Schwerpunkt liegt auf den Wechselwirkungen zwischen Wald, Biodiversität & Klimawandel. Über 50 kostenfreie Aktivitäten werden bis Ende April angeboten.

Die Programmpunkte reichen von Holzworkshops für Kindergärten über Waldspaziergänge für Volksschulen bis hin zu Betriebsführungen und dem „Spähikel“ der Bundesforste, das im Grazer Stadtpark aufgestellt wird. Viele interaktive Angebote gestaltet die HBLA für Forstwirtschaft in Bruck an der Mur, in deren Räumlichkeiten die Stiftung COMÚN auch ihre „Waldstoff“-Ausstellung zeigt. Außerdem finden öffentliche Diskussionen statt, u.a. mit Experten wie Pierre Ibisch & Hubert Hasenauer.

Demokratisierung der Diskurse: „Der Wald geht uns alle an!“

Für Organisator Sebastian Bohrn Mena, Vorstand der Stiftung COMÚN, steht der Einbezug aller Menschen im Vordergrund: „Nur wenige Menschen besitzen einen Wald, die Funktionen dieses einzigartigen Lebensraums kommen uns aber allen zugute. Folglich geht es darum, die Bürger und Bürgerinnen einzubinden, wenn es etwa um die Frage geht, wie künftig mit unseren Wäldern umgegangen werden soll. Die Konsumdialoge sollen ein vertiefendes Einbinden der Bevölkerung ermöglichen.“

Grundlage für diesen Einbezug ist die möglichst barrierefreie und zielgruppenadäquate Vermittlung von Wissen, sowie die Schaffung von persönlichen Erfahrungshorizonten. Darum geht’s bei den „Konsumdialogen“, die auch diesmal wieder auf Begegnung und Austausch setzen: „Wir haben die Politik und die Wissenschaft, genauso wie die Wirtschaft und die Zivilgesellschaft mit dabei. Und vor allem ganz viele junge Menschen, die kritisch hinterfragen und ihre Meinung einbringen dürfen.“

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Wald ist Lebensgrundlage“

Das Klimaschutzministerium fördert die „Konsumdialoge“, bei der Auftaktveranstaltung in Leoben wirkte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler persönlich mit: „Unser Wald ist Lebensgrundlage und Basis für Lebensmittel, Rohstoffe und die Luft zum Atmen, die wir tagtäglich benötigen. Wälder sind aber durch die Folgen der Klimakrise massiv bedroht. Deshalb ist die österreichische Bioökonomiestrategie auch so wichtig. Sie steht für einen starken Klimaschutz, setzt auf den nachhaltigen Ersatz fossiler Rohstoffe und den Ausbau einer biobasierten Kreislaufwirtschaft im und mit dem Wald. Genauso wichtig wie die verstärkte Nutzung erneuerbarer Rohstoffe sind aber ein bewussteres Konsumverhalten, nachhaltige Produktangebote, Effizienz auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette und der Erhalt des Waldes als vielfältigen Lebensraum. Gemeinsam mit Unternehmen wie Konsumentinnen und Konsumenten kurbeln wir diese Entwicklung an“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Forstminister Norbert Totschnig: „Wald aktiv bei der Anpassung unterstützen“

Zentraler Partner der 4. „Österreichischen Konsumdialoge“ ist das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft. Bundesminister Norbert Totschnig wird beim Abschluss der Veranstaltungsreihe Ende April in Bruck an der Mur persönlich mitwirken: „Der österreichische Wald ist ein Multitalent: Er reinigt die Luft, ist Holzlieferant, speichert Kohlenstoff, filtert und speichert unser Wasser, bietet Arbeitsplätze, ist Lebens- und Erholungsraum und schützt uns vor Naturgefahren. Es ist wichtig, dass diese Leistungen und das Gleichgewicht zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten auch für künftige Generationen erhalten bleiben. Angesichts der großen Herausforderungen des Klimawandels müssen wir den Wald jedoch aktiv bei der Anpassung unterstützen. Die österreichischen Waldbäuerinnen und Waldbauern setzen auf Stabilität, Vitalität und Vielfalt durch Waldpflege und Aufforstung mit Baumarten, die auch langfristig an den Standort passen. Holz spielt als Roh- und Baustoff auch eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Klimakrise. Es wächst nach, ersetzt fossile Rohstoffe und Energieträger und ist vielseitig und innovativ einsetzbar. Vom T-Shirt bis zum Holzhochhaus kann alles daraus hergestellt werden. Österreichs Wälder und ihre Produkte besitzen also viel Potenzial für eine nachhaltige Zukunft. Es gilt, dieses Potenzial bestmöglich und nachhaltig zu nutzen.“

Landesrätin Simone Schmiedtbauer: „Die richtige Bühne“

Maßgeblich unterstützt werden die „Österreichischen Konsumdialoge: Wald & Holz“ auch vom Land Steiermark, u.a. vom Ressort Land- und Forstwirtschaft. Landesrätin Simone Schmiedtbauer war bei der Auftaktveranstaltung mit dabei: „Ich bin stolz, dass die Konsumdialoge zum Thema Wald und Holz dieses Jahr in der Steiermark, dem waldreichsten Bundesland, stattfinden. Wir setzen auf eine nachhaltige Waldbewirtschaftung und schaffen damit Wertschöpfung in den Regionen. 40.000 Forstwirtinnen und Forstwirte sind in unseren steirischen Wäldern aktiv und liefern die Basis für eine Wirtschaftsleistung entlang der Wirtschöpfungskette Holz von rund 12 Mrd. Euro allein in der Steiermark. Mit den Konsumdialogen rücken wir die vielfältigen nachhaltigen Nutzarten unserer Wälder in den Fokus und bieten dem Werk- und Wertstoff der Zukunft Holz die richtige Bühne“, sagt Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer.

Vielfältiges Programm bis Ende April in Graz und Bruck an der Mur

Nach Leoben folgt die Stadt Graz als nächster Austragungsort für die „Österreichischen Konsumdialoge: Wald & Holz“. Den Anfang macht dort eine öffentliche Diskussion am 15. April über den Holzbau im Grazer Rathaus, gefolgt von Exkursionen und dem „Spähikel“ im Stadtpark von 16. bis 18. April. Auch eine Schuldiskussion mit Kandidat*innen zur EU-Wahl findet in Graz in diesem Zeitraum statt. Der programmatische Kern der „Konsumdialoge“ findet dann von 23. bis 26. April in Bruck an der Mur statt. In der HBLA für Forstwirtschaft wird etwa die brandneue Ausstellung „Waldstoff – Heimisches Holz als klimafreundlicher Rohstoff für Textilien“ gezeigt, Bundesminister Norbert Totschnig und Landesrätin Simone Schmiedtbauer widmen sich vor Ort persönlich den Fragen von Schüler*innen.

„Konsumdialoge“: Alle Angebote kostenfrei zugänglich

Außerdem finden in dieser Woche auch zahlreiche Workshops mit Kindergärten und Volksschulen sowie Betriebsführungen statt, zudem noch drei große öffentliche Diskussionen an der HBLA für Forstwirtschaft. Diese widmen sich der Frage, ob die Nutzung und der Schutz von Wäldern ein Widerspruch sind, wie der Klimawandel den Lebensraum Wald und die Jagd verändert und wie viel Güte in Holz-Gütesiegeln steckt. „Ich möchte mich bei Bundesministerin Leonore Gewessler, Bundesminister Norbert Totschnig, Landesrätin Simone Schmiedtbauer und den drei Gemeinden Leoben, Graz und Bruck an der Mur bedanken. Außerdem bei unseren Sponsoren & Partnern, darunter Mayr Melnhof Holz, Norske Skog, HeinzelPöls, Swisskrono und HS Timber. Ohne sie könnten die Konsumdialoge nicht stattfinden“ so Bohrn Mena abschließend.

Holzbau-Pionier Erwin Thoma berichtete nach Grußworten von Vizebürgermeisterin Judith Schwentner und Landesrätin Simone Schmiedtbauer bei einem eindrucksvollen Vortrag in den wunderbaren Räumlichkeiten des Grazer Rathauses nicht nur von seinem umfassenden Lebenswerk, sondern gewährte auch spannende und praxisnahe Einblicke in aktuelle Bauprojekte. Unglaublich, was da alles derzeit umgesetzt wird – ganze Krankenhäuser, etwa in der Schweiz, werden mittlerweile aus Holz gebaut.

Genauso spannend waren danach auch die Inputs von Georg Rappold vom Landwirtschaftsministerium, von Sylvia Polleres von der Holzforschung Austria und von Alex Pinter vom Holzcluster Steiermark, moderiert von Waldbotschafterin Hermine Hackl. Geballtes Fachwissen aus Verwaltung, Wissenschaft & Wirtschaft, eine geniale Mischung am Podium. Das empfand offenbar auch das Publikum so, das aus Menschen aus der Politik, aus der Fachwelt aber auch aus Schüler*innen bestand.

Was wir u.a. beim Vortrag und der anschließenden Diskussion gelernt haben: Gebäude aus Holz sind nicht nur widerstandsfähiger als viele aus Beton, vor allem auch gegen Brände. Sie halten auch bedeutsam länger, können leichter und schneller errichtet und später auch nahezu vollständig rezykliert werden. Sie stellen einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz dar und haben auch erstaunlich positive Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Dem Holzbau gehört die Zukunft, so viel ist klar.

Ein großes Spektakel ums „Spähikel“! Ein wunderbares und ganz besonderes Bildungsangebot konnte im Rahmen der „Konsumdialoge“ im Grazer Stadtpark gemeinsam mit den Österreichischen Bundesforsten bereit gestellt werden – das legendäre „Spähikel“.  Mit diesem High-Tech-Gefährt kann man nicht nur die Stimme der Fledermäuse zum Erklingen bringen, sondern auch einzigartige Einblicke in die Natur erhalten, ohne die Tiere dabei zu stören. Eine Form der Wissensvermittlung, die leicht zugänglich, wirkungsvoll und unterhaltsam gleichermaßen ist.

Von dem Angebot haben übrigens nicht nur Schulklassen in Graz gerne Gebrauch gemacht, auch der ORF hat darüber berichtet. Die „Österreichischen Konsumdialoge: Wald & Holz“ erreichen auf diese Weise inzwischen ein Millionenpublikum und setzen wichtige Impulse der Bewusstseinsbildung. Mit dem „Spähikel“ sollen Menschen dafür sensibilisiert werden, auf welche Weise etwa Tiere miteinander kommunizieren, wie sie im Ökosystem Wald leben und welche besondere Verantwortung für ihren Schutz wir Menschen daher tragen.

Die Europäische Union gibt in vielen Bereichen den legistischen Rahmen vor, insbesondere auch wenn es um die Umwelt geht. Das ist beim Wald stark spürbar, hier sind in den letzten Jahren einige Gesetzesvorhaben auf den Weg gebracht worden, die teils kontrovers bewertet werden. Passen die Regeln für Österreich? Und welche Auswirkungen in der betrieblichen Praxis hat es, wenn EU-Verordnungen einen Bereich stärker regulieren? Diese und andere Fragen wurden im Rahmen einer großen Diskussion an der HLW Schrödinger in Graz diskutiert.

Nach einem Impulsvortrag von Gert Pfleger vom Papierproduzenten Norske Skog, einem wichtigen regionalen Unternehmen, das europaweit eine führende Position einnimmt, diskutierten die Vertreter*innen aller Parlamentsfraktionen unter Moderation von Lisa Münzer. Dabei zeigte sich, dass es doch deutliche Unterschiede in den Perspektiven der politischen Parteien gibt. Eine gute Grundlage für die wahlberechtigten Schüler*innen, um eine Wahlentscheidung für sich bei den EU-Wahlen am 9. Juni 2024 zu treffen.

Das große Finale der „Österreichischen Konsumdialoge: Wald & Holz“ fand in der HBLA für Forstwirtschaft in Bruck an der Mur statt. Eine ganze Woche lang wurden zahlreiche Workshops, Vorträge und Diskussionen geboten.

Den Beginn machte ein Besuch von Bundesminister Norbert Totschnig, der von der Bürgermeisterin von Bruck an der Mur, Andrea Winkelmeier, sowie von der neuen Sektionschefin für Forstwirtschaft & Nachhaltigkeit im BML, Elfriede Moser, begleitet wurde. Vor über 400 Gästen, darunter auch vielen Schüler*innen, diskutierte er mit Prof. Hubert Hasenauer und Kathrin Motz von den Bundesforsten.

Am Abend folgte dann eine von Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher eröffnete große Diskussion zum Thema „Wald nützen, Klima schützen?“. Diese wurde mit Impulsvorträgen von Prof. Pierre Ibisch (HNE Eberswalde) und Prof. Hubert Hasenauer (Universität für Bodenkultur) eingeleitet, an der Diskussion nahmen dann auch Nina Schönemann (Wildnisgebiet Dürrnstein), Silvio Schüler (Bundesforschungszentrum für Wald) und Christian Schnedl (Papierholz Austria) teil.

Im Rahmen der „Österreichischen Konsumdialoge: Wald & Holz“ besuchte die zuständige Landesrätin für Land- und Forstwirtschaft in der Steiermark, Simone Schmiedtbauer, die HBLA für Forstwirtschaft in Bruck an der Mur. Sie konnte sich dabei nicht nur von den herausragenden Fertigkeiten der Schüler*innen überzeugen, sondern stellte sich ihren vielen Fragen auch im Rahmen eines intensiven Kamingesprächs. Dabei ging es auch um die europäische Dimension, immerhin werden viele Entscheidungen in Brüssel getroffen, die weitreichende Auswirkungen auf die Situation in Österreich haben. Im Vorfeld der EU-Wahlen 2024 wurden daher viele Fragen hierzu gestellt.

Ein weiteres Highlight dieses Tages war die große Diskussion mit rund 400 Gästen am Abend. Diesmal wurde über das Spannungsfeld von Jagd und Waldwirtschaft gesprochen. Dazu konnten der steirische Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof-Saurau, der steirische Landesforstdirektor Michael Luidold, Marion Kranabitl-Sarkleti von der steirischen Jägerschaft sowie Enrica Seltenhammer vom Bundesministerium für Klimaschutz gewonnen werden, moderiert wurde von Martina Kiefer.

Am letzten Tag der Abschlusswoche der „Österreichischen Konsumdialoge: Wald & Holz„, stand einerseits das praktische Erleben des Waldes im Mittelpunkt, andererseits eine kritische Diskussion der Güte von Gütesiegeln. Neben einem Waldspaziergang mit Kindern kamen unter Moderation von Hermine Hackl die Expert*innen Gerald Pfiffinger (Umweltdachverband), Julia Köberl (FSC Österreich), Connie Gaisbauer (JAF Group) und Michael Proschek-Hauptmann (HS Timber Group) zusammen. Gemeinsam widmete man sich der Frage, wie man in Regionen, in denen Korruption herrscht und staatliche Kontrollmechanismen nicht funktionieren, dennoch die Einhaltung von Umweltstandards in Lieferketten gewährleisten kann. Und auch, wie Greenwashing von Konzernen, etwa im Möbelbereich, vorgebeugt werden kann.

Im Zentrum der Abschlusswoche der „Österreichischen Konsumdialoge: Wald & Holz“ standen dutzende Mitmach-Aktivitäten. Vom Kindergarten über Volksschulen bis hin zu Erwachsenen wurden zahlreiche Workshops, Waldspaziergänge und Ausstellungen gezeigt. Dabei konnte man etwa im Holzlabor die verschiedenen Härtegrade und die Reaktion auf Druck von Holz messen, mit einer mobilen Holzwerkstatt konnten Kinder eigene Werke gestalten – zum Beispiel Vogelhäuser. Hunderte Kinder und Jugendliche beteiligten sich an den vielen Angeboten.

Die „Österreichischen Konsumdialoge: Wald & Holz“ bildeten auch den Rahmen für eine besondere Premiere: Die Ausstellung „Waldstoff„, gestaltet von der Stiftung COMÚN und ko-finanziert aus Mitteln des Waldfonds der Republik Österreich, wurde feierlich präsentiert. Über ein Jahr lang wurde akribisch recherchiert und in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern aus Wissenschaft & Praxis daran gearbeitet. Das Resultat ist die leicht verständliche Aufbereitung und Visualisierung des Kreislaufs vom Baum zur Textilie und wieder zurück. Die Ausstellung zeigt also, wie aus Holz eine Textilfaser erzeugt werden kann, die wiederum zahlreiche Vorteile gegenüber Fasern aus Plastik oder Baumwolle vorzuweisen hat – insbesondere auch aus einer ökologischen Perspektive. Die gesamte Ausstellung und viele ergänzende Informationen können unter www.waldstoff.at ab sofort abgerufen werden.

Die Zukunft gehört dem Holz: Österreichische Konsumdialoge ziehen Bilanz

Bundesminister Totschnig & Landesrätin Schmiedtbauer zum Abschluss in HBLA für Forstwirtschaft, riesiges Echo nach rund 50 Aktivitäten mit über 2.500 Mitwirkenden. Die 4. Österreichischen Konsumdialoge, die sich erstmals dem Themenfeld Wald & Holz widmeten, neigen sich dem Ende zu. Die Organisatoren der Stiftung COMÚN ziehen anlässlich des Besuchs von Bundesminister Norbert Totschnig und Landesrätin Simone Schmiedtbauer an der HBLA für Forstwirtschaft in Bruck an der Mur daher nun Bilanz. Und die fällt hochpositiv aus, auch das Echo in der Steiermark und bundesweit ist groß.

In einem Zeitraum von 8 Wochen wurden in Leoben, Graz und Bruck an der Mur rund 50 Aktivitäten umgesetzt, darunter etwa auch die neue „Waldstoff“-Ausstellung der Stiftung COMÚN präsentiert. Über 2.500 Menschen wirkten mit, darunter viele Kinder & Jugendliche. Zusätzlich wurden hunderttausende Menschen im Rahmen der Medienkooperation mit dem ORF Steiermark sowie über eigene Kanäle informiert.

Wir wussten, dass Wald & Holz die Menschen interessieren – mit diesem riesigen Echo hätten wir aber ehrlich gestanden nicht gerechnet. Ob Kinder oder Senioren, ob Fachleute aus Wissenschaft und Praxis oder Entscheidungsträger*innen aus der Politik, sie alle sind gekommen, haben sich informiert und eingebracht. Für uns ist klar, dass wir an den Themen dranbleiben“ so Konsumdialoge-Organisator Sebastian Bohrn Mena.

BM Norbert Totschnig: Schlüsselrolle bei Klimaschutz

Zum feierlichen Abschluss kam auch Bundesminister Norbert Totschnig nach Bruck an der Mur, das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft war maßgeblicher Förderer der Veranstaltungsreihe. Im persönlichen Gespräch beantwortete er die interessierten Fragen von Schülerinnen und Schülern. Sein Resümee: „Österreich ist ein Wald- und Holzland! Das zeigt sich auch am großen Interesse an den Konsumdialogen. Die Aufgaben der Forstwirtschaft sind breitgefächert und reichen von der Produktion des Rohstoffes Holz, dem Schutz des Lebensraumes Wald, der Pflege der Kultur- und Erholungslandschaft, dem Schutz vor Naturgefahren bis hin zur Erhaltung der biologischen Vielfalt. Auch als Erholungs- und Freizeitraum hat der Wald eine enorme Bedeutung. Eine Schlüsselrolle nehmen Wald und Holz auch im Bereich des Klimaschutzes ein. Mein Ziel ist es, diese Wirkungen für kommende Generationen zu erhalten und dafür braucht es auch künftig eine aktive und nachhaltige Waldbewirtschaftung sowie stoffliche und energetische Holznutzung.“

LR Simone Schmiedtbauer: Junge Menschen begeistert

Zentrale Unterstützerin von der erste Stunde weg war auch Landesrätin Simone Schmiedtbauer, die in der Abschlusswoche ebenfalls nach Bruck an der Mur kam, um im Rahmen eines Kamingesprächs zu informieren und zu diskutieren: „Unsere heimischen Wälder, unsere Forstwirtschaft und die gesamte Wertschöpfungskette Holz haben eine große Bedeutung für die Steiermark. Als leidenschaftliche Forstwirtin und Agrarlandesrätin freue ich mich, dass es mit den ‚Konsumdialogen Wald und Holz‘ gelungen ist, viele Steirerinnen und Steirer zu erreichen und über die positiven Effekte der Waldnutzung für die Wirtschaft und für Klima und Umwelt aufzuklären. Vor allem freue ich mich, dass so viele junge Menschen sich für dieses Thema begeistert haben“, sagt Landesrätin Simone Schmiedtbauer.

BGM Andrea Winkelmeier: Auf dem Weg zur Energieautonomie

Eine wesentliche Unterstützerin und Ermöglicherin der „Konsumdialoge“ war auch die Stadt Bruck an der Mur, vertreten durch Bürgermeisterin Andrea Winkelmeier. Sie wirkte am offiziellen Abschluss und mehreren Aktivitäten vor Ort mit. Ihre Bilanz:  „Die Stadt Bruck an der Mur, mit Sitz der höheren Bundeslehranstalt für Forstwirtschaft, macht sich seit einigen Jahren auf den Weg zur Energieautonomie. Viele Millionen Euro und viele engagierte Projekte wurden und werden umgesetzt, um diesem Ziel näher zu kommen. Neben dem kürzlich eröffneten neuen Wehrkraftwerk der Stadtwerke Bruck bauen wir in der ganzen Stadt Photovoltaikanlagen massiv aus und auch die Brucker Biofernwärme – die auf Basis von Hackschnitzel aufgebaut ist – ist eine weitere Säule, die zu einer nachhaltigeren Zukunft. Bruck an der Mur setzt mit vielen Initiativen auf eine nachhaltige Zukunft, gerade deshalb freuen wir uns, dass die erfolgreiche Veranstaltungsreihe „Österreichischen Konsumdialogen“ zum Thema Wald & Holz bei uns Halt gemacht haben.

Dir. Wolfgang Hintsteiner: Hervorragende Gelegenheit für Dialog

Nicht zuletzt kam der HBLA für Forstwirtschaft in Bruck an der Mur, unter Leitung von Direktor Wolfgang Hintsteiner, eine bedeutsame Rolle beim Abschluss der „Konsumdialoge“ zu. Nicht nur als Veranstaltungsort für viele Aktivitäten, sondern auch als programmatischer Partner, etwa bei der Durchführung von Workshops oder Waldspaziergängen. Hintsteiner: „Der Wald steht aufgrund der klimatischen Veränderungen vor großen Herausforderungen. Waldbauliche Maßnahmen, wie beispielsweise die Erhöhung der Baumartenvielfalt, sind notwendig um die Resilienz unserer Wälder zu erhöhen. Gleichzeitig hilft aber auch die Verwendung von Holz das Klima zu schützen, da in einem m³ Holz ca. 1 to CO2 gespeichert ist. An der HBLA für Forstwirtschaft in Bruck an der Mur beschäftigen wir uns genau mit diesen Fragestellungen. Die „Österreichischen Konsumdialoge“ zum Thema „Wald & Holz“ sind eine hervorragende Möglichkeit für unsere Schülerinnen und Schüler mit Entscheidungsträgern, sowie Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft in Dialog zu treten und mit ihnen zu diskutieren.“

Einzigartige „Konsumdialoge“: Breites Spektrum, viele Partner

Kinder haben spielerisch den Werkstoff Holz kennengelernt, Jugendliche eine andere Seite des Waldes erlebt, Betriebe ihre Türen geöffnet, Innovationen wurden vorgestellt, Experten haben ihr Wissen geteilt und Bürger*innen die Möglichkeit bekommen ihre Ansichten zu äußern. All das sind die Konsumdialoge und dieses breite Spektrum macht diese Bildungsveranstaltung so einzigartig“ so Sebastian Bohrn Mena.

Der Organisator der „Konsumdialoge“ und Vorstand der Stiftung COMÚN dankt vor allem den dutzenden Förderern und Partnern auf allen Ebenen, ohne die das nicht möglich gewesen wäre: „Ob Bund, Land oder Gemeinden, Unternehmen oder Schulen, allen voran natürlich die HBLA für Forstwirtschaft – das alles haben wir gemeinsam umgesetzt und dafür möchte ich mich von ganzem Herzen bedanken.

Eine Rückschau auf die vielen verschiedenen Aktivitäten im Rahmen der „Österreichischen Konsumdialoge: Wald & Holz“ finden sich ab sofort und noch bis Ende Mai laufend ergänzt online unter https://konsumdialoge.at/waldundholz. Eine Fortsetzung finden die „Konsumdialoge“ bereits von 24. bis 26. Juni 2024, dann zum Thema Lebensmittel in Steyr in Oberösterreich.

Die „Österreichischen Konsumdialoge 2024: Wald & Holz“ wären ohne die Förderung durch die Bundesministerien für Land- und Forstwirtschaft sowie für Klimaschutz, durch das Land Steiermark und die Gemeinden Bruck an der Mur, Leoben und Graz, nicht möglich. Doch auch die Unterstützung durch zahlreiche Partner ist von großer Bedeutung. Sie ermöglichen, dass die Angebote der Konsumdialoge von allen Interessierten kostenfrei in Anspruch genommen werden können.

Wir möchten uns daher allen voran bei unseren zentralen inhaltlichen und organisatorischen Partnern, der HBLA für Forstwirtschaft und der Universität für Bodenkultur, und unserem Medienpartner, dem ORF Steiermark, für die gute Zusammenarbeit bedanken. Darüber hinaus bedanken wir uns natürlich auch bei insgesamt über 25 Institutionen, Organisationen & Unternehmen für ihre Mitwirkung, insbesondere Mayr-Melnhof Holz, Norske Skog, Swisskrono und HS Timber.

Wir freuen uns über Fragen oder Rückmeldungen zum Angebot der „Österreichischen Konsumdialoge: Wald & Holz„. Sie können uns hierzu jederzeit unter [email protected] erreichen. Bitte nutzen Sie diese Adresse auch um sich für Veranstaltungen anzumelden, oder wenn Sie Interesse an Gruppenaktivitäten haben.